Landshut-Schönbrunn. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich besuchte ehrenamtliche Helfer in der Spendensammelstelle an der Landmaschinenschule Landshut-Schönbrunn und ließ sich über die aktuelle Lage informieren. Der Bezirk Niederbayern hatte bereits vor rund drei Wochen unbürokratisch Lagerflächen an der Landmaschinenschule für die Spendensammelstelle des Landshuter „Bündnis Ukraine Hilfe“ zur Verfügung gestellt. Das Aktionsbündnis besteht aus verschiedenen Organisationen wie der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft, dem Deutsch-Polnischen Freundschaftsverein und „Landshut packt an“.
„Wir wurden förmlich von der Spendenbereitschaft der Landshuter überrollt“, sagte Bezirksrat Michael Deller, der sich tatkräftig für die Spendensammlung engagiert. „Begonnen haben wir mit Kleintransportern, um die Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische bzw. ungarische Grenze zu transportieren. Mittlerweile nutzen wir viele verschiedene Fahrzeuge, unter anderem 40-Tonnen-LKW.“
Die humanitäre Lage eskaliere immer mehr, erzählte Bernd Einmeier, Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Wirtschaft, Bildung und Kultur, der zusammen mit dem Leitungsteam und rund 350 freiwilligen Helfern beinahe rund um die Uhr Hilfen für die notleidenden Menschen in der Ukraine koordiniert. Inzwischen sind auch Menschen aus der Ukraine wie etwa Ljubomyr Sawjuk aus Kiew in Landshut, um zu helfen, die Lieferungen an den aktuellen Bedarf der Ukrainer anzupassen und über die Lage zu berichten. Es fehle an Dingen, die man eben brauche, wenn man mit der Familie im Kellern oder Bunkern leben muss, so Bernd Einmeier. Bei den Lebensmitteln seien das solche, die direkt verzehrfertig sind, also nicht vorher gekocht werden müssen. „Wir kaufen von den Geldspenden auch Nahrungsmittel in Polen ein, weil sie dort billiger sind und zielgerichteter beschafft werden können. Allerdings gibt es auch lebensnotwendige Dinge, die in den Nachbarländern kaum mehr zu bekommen sind. Neben Medikamenten und Verbandsmaterialien sei das auch jegliche Art von Baby-Bedarf.
„In den vergangenen zwei Wochen haben wir rund 250 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine geschafft,“ erzählte Einmeier weiter. „Täglich brauchen wir etwa 3.000 Euro Spritgeld für die Transporte. Daher freuen wir uns nicht nur über bedarfsgerechte Sachspenden, sondern auch über Geld, damit wir die Transporte und Lebensmitteleinkäufe weiterführen können.“
„Es macht mich stolz zu sehen, wie hilfsbereit die Menschen in Landshut und ganz Niederbayern sind,“ so Heinrich. „Morgen fährt ein vom Bezirksklinikum Mainkofen mithilfe privater Initiative und dem Bezirkskrankenhaus Passau organisierter Transport mit medizinischen Hilfsmitteln und etwa einer Tonne Lebensmittel an die ukrainische Grenze. Neben Verbandmaterial und Krankenbetten werden ein Ultraschallgerät und ein Notstromaggregat zur Ladung gehören. Ich werde mich persönlich dafür einsetzen, um weitere Hilfen zu akquirieren.“
Man dürfe jetzt auf keinen Fall nachlassen mit den Hilfstransporten, betonte Einmeier. Denn man wisse nicht, wie lange die Ukraine noch die Kontrolle über die Grenzregion halten könne. „Gerne übernehme ich die Schirmherrschaft für das Aktionsbündnis, um der Ukraine-Hilfe mehr Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung zu verschaffen,“ so Heinrich.
Sach- und Geldspenden können direkt bei der Sammelstelle an der Landmaschinenschule, Am Lurzenhof 3k, Landshut-Schönbrunn, abgegeben werden. Spenden können zudem auf das Konto der Deutsch Chinesischen Gesellschaft für Wirtschaft, Bildung und Kultur e. V. bei der Sparkasse Landshut mit dem Verwendungszweck „Spende Ukraine“ überwiesen werden: IBAN DE53 7435 0000 0020 9488 40. Die Spenden kommen direkt beim Bündnis Ukraine Hilfe an, um den Menschen in Not zu helfen.
Text und Bild: Bezirk Niederbayern, Bäter
Bildunterschrift: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in der Halle der Landmaschinenschule, die zum Spendensammellager umfunktioniert wurde; im Bild v. l.: Bezirksrat Michael Deller, Alica Klemm, Melanie Gnauer, Stefanie Forcher, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Christian Beckmann, Leiter der Landmaschinenschule, Ljubomyr Sawjuk und Bernd Einmeier