Niederbayern hat so einiges zu bieten: hier trifft Innovation auf Tradition, Großkonzerne treffen auf kleine und mittlere Unternehmen, Stadt trifft auf Land und Agilität trifft auf Ruhe und Gelassenheit. Die Vermarktung dieser regionalen Vorzüge hat sich die Initiative Niederbayern-Forum zur Aufgabe gemacht, wobei knapp 200 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft im Schulterschluss das Regionalmarketing für Niederbayern gestalten.
Wie es im Regionalmarketing für Niederbayern weitergeht und welche Themen die nächsten drei Jahre besonders präsent sein werden, erarbeiteten die Mitglieder des Vorstands und Beirats im Rahmen eines Strategie-Workshops, der vom Experten für Regionalentwicklung, Prof. Dr. Markus Lemberger angeleitet wurde. Bevor es für die Teilnehmer an die Arbeit ging, hielt der Experte für regionale Entwicklungsprozesse einen kurzen Impulsvortrag indem er aktuelle Themen und Trends für die Region Niederbayern betrachtete. Neben den Themen Innovation und Digitalisierung sowie Regionalisierung sei auch New Work ein großes Zukunftsfeld. Die Pandemie habe gezeigt, das andere Formen des Arbeitens möglich sind und sehr gut funktionieren können, so der Professor. Dies sei für Niederbayern eine Chance. „Mit New Work kann man einerseits Fachkräfte für die Region gewinnen und andererseits, ehemaligen Niederbayern eine Rückkehr in ihre Heimat ermöglichen“, stellte Prof. Dr. Lemberger fest. Das Arbeiten in einem Coworking Space oder vom heimischen Schreitisch aus reduziere nicht nur Fahrtzeiten und -kosten, sondern schone auch die Umwelt. „Darüber hinaus ermöglicht es Arbeitnehmern ein neues Maß an Flexibilität, davon kann unsere schöne Region durchaus profitieren“, ergänzte Dr. Olaf Heinrich, Bezirkstagspräsident und 1. Vorsitzender des Niederbayern-Forums.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurden neuen Themen und Projekte im Regionalmarketing für Niederbayern ab 2022 definiert. Das vielseitige Gremium, bestehend aus Vertretern der Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft, mit den Unternehmern Karl Laußer, Berndt Fritzsche und Rudolf Fellner, Regierungspräsident Rainer Haselbeck und Peter Schmid, Bereichsleiter an der Regierung von Niederbayern sowie Prof. Dr. Marcus Jautze, Vizepräsident der Hochschule Landshut diskutierte rege und identifizierte den bestehenden Fachkräftemangel als bleibendes Thema im Regionalmarketing. Für die Kammern nahmen Alexander Schreiner, Geschäftsführer der IHK Niederbayern und Richard Hettmann, Vizepräsident der HWK Niederbayern-Oberpfalz teil. Kaspar Sammer und Wolfgang Scheinert gaben zudem interessante Impulse aus der Perspektive der grenzübergreifenden Zusammenarbeit und dem Tourismus.
Das Gremium beschloss, Niederbayern auch künftig als „attraktives Lebenspaket“ zu bewerben und diesen Begriff um einige Aspekte auszudehnen. Neben den Bereichen „Leben und Arbeiten“ wolle man im Regionalmarketing nun auch gerade die Stärken der Region betonen, die sich während der Corona-Pandemie als besonders wertvoll erwiesen haben. „Vor Coronazeiten hat man für das Leben und Arbeiten in Ballungsgebieten auch sehr begrenzten Wohnraum in Kauf genommen.“ Die letzten Monate im Lockdown haben so manchen zum Nachdenken angeregt, Wohnraum mit ausreichend Platz und einem Garten sind gefragter denn je, merkte Regierungspräsident Rainer Haselbeck an. Das Leben auf dem Land habe an Popularität gewonnen. Im Regionalmarketing für Niederbayern wollte man deshalb darauf bauen und die Stärken der Region mit gutem Content zeitgemäß und zielgruppenspezifisch nach innen und außen kommunizieren, fasste Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich als Ergebnis des Strategie-Workshops zusammen.
Bild: Regionalmarketing nach 2021: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (v. l.), 1. Vorsitzender des Niederbayern-Forum e.V., Prof. Dr. Markus Lemberger, Experte für Regionalentwicklung, Regierungspräsident Rainer Haselbeck, stv. Vorsitzender NBF und Christina Tanosova, Geschäftsführerin NBF veranstalteten einen Workshop mit Vorstand und Beirat zur Neuausrichtung der Themenschwerpunkte.