„Ende 2019 jährt sich der Mauerfall zum 30. Mal. Auch knapp 30 Jahre danach wollen wir weiter an der Brücke zwischen West und Ost bauen. Der Grenzraum zu unserem Nachbarn Tschechien ist eine einzigartige attraktive Heimat zum Leben und Arbeiten in der Mitte Europas. Wo immer wir unsere Stärken gemeinsam nutzen, wird der Grenzraum zum Begegnungsraum. Gerade hier trägt unsere bayerische Heimatstrategie Früchte. Motor des Erfolgs ist das Bayerisch-Tschechische Entwicklungsgutachten“, stellte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker beim Regionalforum Bayern-Tschechien in Schönsee, Landkreis Schwandorf, am Montag (28.1.) fest. Das Bayerische Heimatministerium und das Ministerium für Regionalentwicklung der Tschechischen Republik wollen die erfolgreiche Arbeit im Nachgang zum gemeinsamen Entwicklungsgutachten ausbauen. Deshalb unterschrieben Heimatminister Füracker und die Ministerin für Regionalentwicklung der Tschechischen Republik, Klára Dostálová, eine gemeinsame Absichtserklärung zur weiteren Zusammenarbeit.
Beim Regionalforum startete die 2. Förderrunde des Heimatministeriums mit grenzübergreifenden Projekten. Ziel ist eine noch stärkere Verbindung zwischen Bayern und Tschechien. Füracker übergab sieben bayerische Förderbescheide des Heimatministeriums mit einem Gesamtvolumen von über 3 Millionen Euro an folgende Projektträger:
• Das „Sekretariat für Kultur und Tourismus“ der ARBERLAND REGio GmbH in Regen vernetzt die Akteure des Tourismus im Grenzraum noch stärker und erhielt 250.000 Euro.
• Das Beratungsbüro Oberpfalz in Cham berät kleine und mittlere Unternehmen im Bereich Technologieförderprogramme, unter anderem zur Einführung eines strategischen Innovationsmanagements, und erhielt 712.000 Euro.
• Das Beratungsbüro Oberfranken in Marktredwitz widmet sich einer besseren sprachlichen Verständigung, der Fördermittelberatung und der Netzwerktätigkeit. Es wird gefördert mit 576.000 Euro.
• Das Beratungsbüro Niederbayern in Freyung betreibt Netzwerkmanagement zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und unterstützt Firmen im Bereich Fachkräftemangel. Es wird unterstützt mit 692.000 Euro.
• Der Trägerverein Europaregion Donau-Moldau e.V. in Freyung erarbeitet Konzepte zur Verbesserung des grenzüberschreitenden ÖPNV Niederbayern-Südböhmen-Pilsen und erhielt rund 100.000 Euro.
• Das Centrum Bavaria Bohemia e.V. in Schönsee organisiert Veranstaltungen im Rahmen der „Kulturstadt Bayern-Böhmen“ mit einem breiten bayerisch-tschechischen Kulturprogramm und einer „Woche der Nachbarn“. Es wird gefördert mit 593.000 Euro.
• Das Regionalmarketing Niederbayern-Forum e.V. in Landshut setzt seinen Beitrag zur Schaffung einer attraktiven Grenzregion mit einer Förderung von rund 121.000 Euro in verstärktem Maße fort.
Im Jahr 2016 hatte die 1. Förderrunde im Nachgang des Entwicklungsgutachtens Bayern-Tschechien begonnen. „Die vom Heimatministerium bereits geförderten grenzüberschreitenden Leuchtturmprojekten haben schon viel bewegt“, hob Füracker hervor. Wirtschaft und Wissenschaft stärken die „Bayerisch-Tschechische Hochschulagentur“ in Regensburg und die Regionalmarketings und Beratungsbüros. Den Tourismus im Grenzraum unterstützen etwa das „Sekretariat für Kultur und Tourismus“ in Regen, das Archäo-Zentrum und das Langlauf-Zentrum in Bärnau. Sprachliche Barrieren abbauen und den Kulturaustausch fördern - diese Aufgaben hatten das „Sprach-Kompetenzzentrum“ in Freyung, das „Zentrum für Pflege- und Gesundheitsbildung“ in Bad Kötzting sowie die „Kulturregion Bayern-Böhmen 2017“ in Zwiesel und Bayerisch Eisenstein übernommen. Angebote für Jung und Alt - dafür stehen das Demografie-Kompetenzzentrum in Kronach und das „Jugendfilmfestival 2017“ in Marktredwitz.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat