Let’s map

Erster kultureller Mapathon zur Stärkung der bayerisch- tschechischen Kreativwirtschaft voller Erfolg

Das grenzübergreifende INTERREG-Projekt „Grenzland kreativ“, das über Mittel der Europäischen Union gefördert wird, startete in die zweite Phase. Am 6. Mai 2022 fand der erste grenzüberschreitende Mapathon auf dem Innovations- und Technologie- Campus Deggendorf (ITC1) statt. Um das Potenzial der Kultur- und Kreativwirtschaft im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet wissenschaftlich zu untersuchen, arbeitet die Technische Hochschule Deggendorf eng mit der Universität Südböhmen, dem Südböhmischen Wissenschafts- und Technologiepark (JVTP) und dem Niederbayern-Forum e.V. zusammen. Unterstützt und begleitet wird das Projekt von den assoziierten Partnern Bayern Kreativ und EUREGIO Bayerischer Wald – Böhmerwald – Unterer Inn.

Ziel des INTERREG-Projekts ist es, die Kultur- und Kreativszene in Niederbayern und Südböhmen zu erfassen und die wirtschaftliche und soziale Zusammenarbeit in den benachbarten Regionen weiterzuentwickeln. Der Mapathon war der erste Schritt, um ein kulturelles Netzwerk zu schaffen, die verschiedenen Akteur*innen zu vernetzen und sie aktiv in das Forschungsprojekt miteinzubeziehen. Dabei konnte jeder teilnehmen– ob freischaffende Künstler*innen, Studierende oder kulturell interessierte Personen.

Über den Erfolg des Events zeigten sich die Veranstalter*innen äußerst erfreut. Die gesetzten Ziele seien sogar weit übertroffen worden, so die Organisator*innen. Im Zuge des interaktiven Mapping-Events konnten über 260 Datensätze mit niederbayerisch-tschechischem Raumbezug von den Teilnehmer*innen aus Deutschland und Tschechien gesammelt und auf einer digitalen Karte erfasst werden. Darunter zählen Institutionen, Objekte und Einzelpersonen der elf Teilmärkte des Kultur- und Kreativsektors, wie z.B. die darstellenden Künste, die Film- und Musikwirtschaft, kulturelle Veranstaltungen oder der Presse- und Werbemarkt.

Die gesellschaftspolitische Relevanz der Untersuchung zeigt sich unter anderem im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung der Kulturszene im Arbeitsmarkt. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine Branche der Vielfalt und des Wachstums. So bilde sie beispielsweise in Bayern die drittgrößte Beschäftigungsgruppe nach der Automobil-, und Industriebranche, so Referentin Veronika Fischer von Bayern Kreativ. Daher müsse diese nach außen hin sichtbarer werden, um zu zeigen, wie kulturell vielfältig die Nachbarländer Bayern und Tschechien sind.

Während des Mapathons wurde allerdings nicht nur den ganzen Tag lang „gemapped“. Die Organisator*Innen sorgten für ein ansprechendes Rahmenprogramm inkl. regionaler Verpflegung. So bestand die Möglichkeit, an Gastvorträgen rund um das Thema Grenzregion Bayern-Tschechien und an verschiedenen Workshops teilzunehmen. Neben einem Wikipedia- Crashkurs, wurde auch die internationale Open Street Map sowie weitere Mapping Tools vorgestellt. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit der Präsentation der Ergebnisse und einer Preisverleihung.

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Bild: Die Organisatoren des Mapathons stellen sich und das gemeinsame Projekt vor: Christina Tanosova, Geschäftsführerin Niederbayern-Forum e.V., Thomas Keller, Geschäftsführer ITC Deggendorf und Prof. Dr. Wolfgang Dorner von der TH Deggendorf. (v.l.)