Vor Ort in Oberschneiding (v.l.n.r.): Ewald Seifert, Bürgermeister von Oberschneiding, Dr. Reinhard Saller, Geschäftsführer Niederbayern-Forum, THD-Vizepräsidentin Professorin Dr. Veronika Fetzer, Martin Köck, Wirtschaftsförderer des Landkreises-Straubing-Bogen, und Professor Peter Schmieder, wissenschaftlicher Leiter im BITZ.
Mitten im ländlichen Raum und ganz nah an der Zukunft: In Oberschneiding, einem kleinen Ort im Landkreis Straubing-Bogen, zeigt das Bayerisches Innovations Transformations Zentrum (BITZ) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), wie aus einer mutigen Idee ein international sichtbarer Innovationsstandort wird. Das dort angesiedelte Silicon Valley Programm bringt technologieorientierte Gründerteams mit globaler Perspektive, akademischer Exzellenz und Investoren zusammen. Ein Leuchtturmprojekt, das den Anspruch von Niederbayern als Region der Macher unterstreicht.
Wie alles begann
Die Geschichte des BITZ beginnt mit einem starken Zusammenspiel: Professor Peter Schmieder, visionärer Gestalter mit Silicon-Valley-Erfahrung, Martin Köck, der Wirtschaftsförderer des Landkreises-Straubing-Bogen, und der Oberschneidinger Bürgermeister Ewald Seifert – sie trafen zum richtigen Zeitpunkt aufeinander. Die Wege waren kurz, der Kontakt direkt, die Entscheidungen schnell. Was darauf folgte, ist typisch in Niederbayern: es wurde angepackt und umgesetzt. Mit dem Oberschneidinger IT- und Bildungszentrum war schnell der richtige Ort gefunden, um die Idee Realität werden zu lassen. Mit Unterstützung des Bayerischen Wissenschaftsministeriums – damals noch unter Führung des jetzigen Deggendorfer Landrats Bernd Sibler – entstand ein Standort mit Perspektive: das BITZ. Heute ist daraus ein dynamischer Campus geworden, in dem sich junge Unternehmen, Forschende und Kapitalgeber begegnen – mit Silicon Valley als internationalem Referenzpunkt.
Macher-Mentalität trifft Strukturwandel
„Oberschneiding ist ein Standort mit Weitblick und Entschlossenheit“, so Professor Peter Schmieder, wissenschaftlicher Leiter im BITZ. Die TH Deggendorf hat früh unternehmerisches Denken den Rahmen ermöglicht, mutige Ideen unterstützt und Raum gegeben für neue Wege, wie THD-Vizepräsidentin Professorin Dr. Veronika Fetzer betont. Die Gemeinde wiederum hat passende Rahmenbedingungen geschaffen, die inzwischen auch von Unternehmen aus Automatisierung, Robotik, Bioengineering und KI aktiv genutzt werden. Das Ziel: Forschung in Wirkung bringen – und Start-ups in Wertschöpfung übersetzen. Das funktioniert. Mittlerweile gibt es in Oberschneiding die ersten gewerbesteuerzahlenden Unternehmen, die aus dem Programmen hervorgegangen sind.
Skalierung statt Frühphase
Das Silicon Valley Programm in Oberschneiding richtet sich bewusst an Start-ups mit bereits entwickeltem Produkt oder marktfähigem Geschäftsmodell. Es setzt dort an, wo viele Gründerzentren aufhören: beim Skalieren. Internationale Mentoren, CTOs, Investoren sowie Branchen- und Technologieexperten begleiten die Teams über neun Monate hinweg – mit einem besonderen Höhepunkt: der Experience Week im Silicon Valley. Der Austausch mit Partnern wie der Santa Clara University stärkt nicht nur die Venture-Teams, sondern auch die internationale Wahrnehmung des Standorts.
Von der Region – für die Region
Dass das funktioniert, zeigt das Beispiel Flyv von Gründer Tomislav Lang: Sein Start-up arbeitet an einer AI-basierten Plattform für dezentrale Luftmobilität. Flyv will Regionen besser vernetzen und sieht Bahn und Auto, nicht Airlines, als Konkurrenz. „Das Programm in Oberschneiding hat uns geholfen, das Geschäftsmodell auf Skalierbarkeit und internationale Anschlussfähigkeit zu prüfen“, so Lang.
Ein Modell mit Strahlkraft
„Geld ist nicht alles“, betont Bürgermeister Ewald Seifert, „entscheidend sind Vertrauen, Zusammenarbeit und Tempo.“ Genau das ist in Oberschneiding gelungen – mit Unterstützung der THD, engagierter Partner aus Wirtschaft und Verwaltung, und einer klaren Haltung: Machen und skalieren statt zögern und diskutieren. Niederbayern eben.
Das BITZ Oberschneiding steht heute für gelebte Innovation im ländlichen Raum – und beweist eindrucksvoll, dass Tempo eine Haltung ist. Eine Entscheidung. Und sie wird in Niederbayern getroffen.