Die Initiative "Wasserschutzbrot Niederbayern" ist ein außergewöhnliches Projekt. Sie verbindet auf besondere Weise Wasserversorger, Landwirte, Müller und Bäcker für den Grundwasserschutz in Niederbayern, indem sie auf ein einfaches Prinzip setzt:
Im Rahmen des Projekts ernten Landwirte sogenannten „Wasserschutzweizen“, einen Backweizen, der anders als herkömmlicher nur zwei- statt dreimal gedüngt wurde. Durch die Einsparung der letzten Stickstoffgabe kann die Nitratbelastung des Grundwassers gesenkt und somit das Trinkwasser nachhaltig geschützt werden. Das grundwasserschonend angebaute Getreide wird in der Mühle getrennt vermahlen, separat gelagert und anschließend an die beteiligten Bäckereien geliefert. Da der Wasserschutzweizen durch den Wegfall der letzten Stickstoffdüngung einen geringeren Eiweißgehalt besitzt, ist das Mehl für die Bäcker etwas aufwändiger zu verarbeiten. Handwerksbäcker haben damit aber kein Problem und negative Auswirkungen auf das Geschmackserlebnis hat der Wasserschutzweizen auch nicht. Und auch der Verbraucher setzt sich durch den Kauf von Backwaren aus Wasserschutzweizen aktiv für den Schutz unseres Grundwassers ein.
Den teilnehmenden Wasserversorgungsunternehmen kommt bei der Initiative "Wasserschutzbrot Niederbayern" eine besondere Rolle zu. Auf den Wasserschutz- und Einzugsgebieten der Wasserversorger wird der sogenannte Wasserschutzweizen angebaut. Durch ihre teils schon bestehenden Kooperationen mit Landwirten sind sie ein wichtiges Bindeglied zwischen der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft. In Niederbayern wird mittlerweile Wasserschutzweizen in Wasserschutz- und Einzugsgebieten von acht Wasserversorgungsunternehmen angebaut.
Das „Wasserschutzbrot Niederbayern“ steht für:
Regionalität – hier haben wir Transparenz vom Feld bis in die Backstube.
Umweltschutz - Aktiver Grund- und Trinkwasserschutz aller Projektpartner und das Wichtigste, auch der Verbraucher kann sich Grundwasserschützer nennen.
Handwerk - Handwerklich arbeitende Bäckereien werden gestärkt.
Kommunikation - Das Projekt wird unterstützt durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dies fördert die Bewusstseinsbildung in Sachen Grundwasserschutz bei der Bevölkerung.
Die Initiative „Wasserschutzbrot Niederbayern“ garantiert, dass Erzeugung, Verarbeitung und Verkauf, alles in Niederbayern stattfindet. Das handwerkliche Geschick, die Verwendung regionaler Rohstoffe und das Bekenntnis zur Heimat, verbunden mit der Sicherung von Arbeitsplätzen, vereint diese regionalen Handwerksbäckereien – zusammen mit den Landwirten, den Wasserversorgern und der Mühle.
Das Engagement der Projektteilnehmer ist bemerkenswert. Man ist sich bewusst, dass Grundwasserschutz nur funktioniert, wenn Alle mitwirken.
Alle Partner wollten etwas für den Grundwasserschutz tun. Sie haben erkannt, dass es für das Grundwasser gut ist, wenn mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln sparsamer umgegangen wird.
Dass Thema Regionalität war für sie ebenfalls ein sehr wichtiges Argument. Gerade in Pandemiezeiten haben viele Menschen erkannt wie wichtig es ist, sich über regionale Anbieter versorgen zu können. Der Krieg in der Ukraine hat dies noch zusätzlich verstärkt. Auch für die teilnehmenden Bäcker und Müller ist klar, wenn der Backweizen aus der Region kommt habe ich auch in Krisenzeiten noch Rohstoffe.
Die Initiative "Wasserschutzbrot Niederbayern" ist ein Baustein der AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ Niederbayern und es gibt sie jetzt bereits seit drei Jahren in Niederbayern und es geht voran. Beim Start der Initiative in Niederbayern waren ein Landwirt, ein Müller und fünf Bäcker dabei. Mittlerweile zählen wir acht Landwirte, drei Mühlen und sieben Bäcker. Die Anbaufläche ist von fünf Hektar im ersten Jahr auf nunmehr 55 Hektar gewachsen. Ziel ist es, noch mehr Teilnehmer zu gewinnen, und dass auch öffentliche Einrichtungen wie Kantinen, Krankenhäuser und Schulen die Backwaren aus Wasserschutzbrot einsetzen.
Eine Übersicht der Verkaufsstellen ist online unter www.wasserschutzbrot.de/ Verkaufsstellen zu finden.
Weitere Informationen zur AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ Niederbayern unter www.grundwasserschutz.bayern.de/regionales/niederbayern/
Die Initiative Wasserschutzbrot wird koordiniert durch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), das eine der weltweit führenden Forschungseinrichtungen zur biologischen Landwirtschaft ist. Die Initiative „Wasserschutzbrot“ läuft auch bereits erfolgreich in Unter-, Mittel- und Oberfranken.
Wer sich der Initiative „Wasserschutzbrot Niederbayern“ anschließen möchte, kann sich gerne an Reimund Neumaier, „Projektleitung Niederbayern“ an der Regierung von Niederbayern, unter Telefon 0871-8081446 oder per E-Mail an reimund.neumaier_at_reg-nb.bayern.de wenden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.wasserschutzbrot.de