Niederbayern Botschafter Django Asül im Interview

Kabarettist und „Niederbayern-Botschafter“ Django Asül derbleckt beim diesjährigen Landshuter Starkbierfest erstmals die Politik und Prominenz. Er löst damit Christian Springer als Festredner ab und freut sich riesig auf die neue Aufgabe. Das Landshuter Wochenblatt sprach vorab mit dem Niederbayern mit türkischen Wurzeln.

Wochenblatt: Sie sind der neue Festredner des Landshuter Starkbierfestes. Wie kam’s dazu?
Django Asül: Scheinbar habe ich alle wichtigen Zutaten mitgebracht. Ich mag Landshut. Ich mag Starkbierfeste. Und die Veranstalter dachten, dass ein echter Niederbayer ran sollte. Als offizieller Botschafter Niederbayerns ist es mir da natürlich eine Ehre, so eine viel beachtete Rede halten zu dürfen.

In Landshut dürfen Sie am 13. und 14. März gleich zweimal ran. Was erwarten Sie von diesem „Doppelpack“?
Ich erwarte natürlich von mir selber, dass ich die hohen Erwartungen erfüllen kann. Die Herausforderung besteht darin, in die Landshuter Kommunalpolitik einzutauchen. Und daraus etwas Amüsantes basteln. So gesehen erwarte ich für die Gäste und für mich eine Riesengaudi. Der Reiz besteht darin, eben nicht über Merkel, Seehofer, Söder & Co zu reden, sondern wirklich nur über Landshuter Themen. Das gibt dem Anlass eine Einzigartigkeit.

Welche Art von Humor zeichnet denn den Niederbayern aus – vielleicht im Vergleich zum Oberbayern? Sie als „Botschafter von Niederbayern“ müssen das doch wissen ...
Der Oberbayer und der Niederbayer sind ziemlich wesensverwandt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Niederbayern es zum Beispiel in München gibt, von denen gar nicht groß bekannt ist, dass sie eigentlich Niederbayern sind. Wenn man in Oberbayern die Preissn wegrechnet, verschwinden die vermeintlichen Unterschiede relativ schnell. Gemütlichkeit bei jeder passenden Gelegenheit und anpacken, wenn es darauf ankommt – das macht einen großen Teil der bayerischen DNA aus.

Landshut ist für Sie kein totales Neuland. Was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie an Landshut denken? Was macht den Landshuter aus?
Im Grundschulalter war für mich Landshut natürlich Eishockey pur: Erich Kühnhackl und Alois Schloder waren für mich das personifizierte Landshut. Erst viel später kamen die anderen Landshuter Zutaten dazu: Landshuter Hochzeit, die tolle Altstadt. Und diese optimale Mischung aus Hochschule, Behörden und Großindustrie wie BMW. Wenn man den Berufsverkehr weglässt, hat sich Landshut doch eine gewisse Entspanntheit bewahrt. Jeder scheint jeden zu kennen. So gesehen ist Landshut im besten Sinne ein großes Dorf. Aber was den Landshuter wirklich ausmacht: Er wählt sich einen österreichischen FDPler als Oberbürgermeister. Damit beweist der Landshuter seinen Sinn für Humor. 

Woher holen Sie sich die Insider-Tipps für die Rede?
Glücklicherweise habe ich die perfekten Zuträger. Die darf ich aber natürlich nicht verraten. Sonst würden sich ja sämtliche Kommunalpolitiker auf sie stürzen. Aber in dieser Hinsicht unterscheidet sich die Landshut-Rede wirklich von allen anderen Auftritten. Ich bin sehr stark auf meine akribischen Informanten angewiesen. Und zu meinem Vorteil sind die wirklich bestens informiert.

Auf was freuen Sie sich denn bei Ihren Starkbier-Auftritten in Landshut am meisten?
Ganz ehrlich: auf alles. In meiner Heimatregion so eine renommierte Aufgabe zu übernehmen, ist eine große Verantwortung. Aber vor allem für alle Beteiligten eine Gaudi. Ich habe ja viele Landshuter Spezl aus Sport und Industrie. Und wenn ich schon jetzt erlebe, wie die sich darauf freuen, steigert das meine Vorfreude umso mehr.

Sind Sie eigentlich (Stark-) Bier-Fan? Wie viele Maß vertragen Sie?
Bei mir ist das relativ einfach: Wenn ich selber fahren muss, vertrage ich überhaupt nix. Wenn ich einen Chauffeur habe, vertrage ich so viel, dass ich selbst gegen Ende des Festes geradeaus sehen, reden und denken kann.

Karten gibt es beim Wochenblatt-Ticketservice, Maybachstraße 8, in Landshut, Telefon 0871/1419157. Ganze Tische für acht Personen können zudem auch im Internet unter www.franz-widmann.de geordert werden.

Quelle: Wochenblatt

Foto: Andreas Schmidt