Wissenschaft und Wirtschaft in Ostbayern ziehen künftig an einem Strang, um die Region zum "Zukunftslabor" für Innovation und Digitalisierung zu machen. Der ostbayerische Hochschulverband TRIO schloss jetzt eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit dem Freistaat Bayern sowie den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern der Region. Finanzielle Starthilfe bekommen die Initiatoren vom Bund: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Allianz mit 14 Millionen Euro im Rahmen des Bund-Länder-Programms "Innovative Hochschule".Das große Ziel des Projekts: Im Verbund wollen Hochschulen und Universitäten in den Regierungsbezirken Oberpfalz und Niederbayern den Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ausbauen und professionalisieren. An TRIO sind als Koordinatorin die Ostbayerischen Technischen Hochschulen Regensburg und Amberg-Weiden, die Technische Hochschule Deggendorf, die Hochschule Landshut und die Universität Passau beteiligt. Die Universität Regensburg ist Kooperationspartner. Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz sowie die Industrie- und Handelskammern Niederbayern und Regensburg für Oberpfalz/Kelheim und das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat sind assoziierte Partner.
Die Initiatoren sehen in dem Projekt einen "einzigartigen Innovationsimpuls für ganz Ostbayern", sagte Professor Dr. Wolfgang Baier, Präsident der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg, zum Auftakt. "Durch eine engere Kooperation und Verzahnung aller Akteure entstehen Synergien, die zum Motor für das regionale Innovationsgeschehen werden können", so Professor Dr. Burkhard Freitag von der Universität Passau. Er ist wissenschaftlicher Leiter des Projekts. Der Verbund versteht sich als Impulsgeber und aktiver Mitgestalter des regionalen Wissens- und Technologietransfers und wolle einen Beitrag zur positiven Weiterentwicklung der Region Ostbayern leisten. Langfristig soll so der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Ostbayern noch wettbewerbsfähiger werden.
Schwerpunktmäßig beschäftigt sich TRIO mit dem umfassenden Themenbereich der fortschreitenden Digitalisierung. Kommunikation, gegenseitiges Verständnis der Akteure und daraus resultierende Vertrauensbildung sind nach Worten der TRIO-Gründungsväter die entscheidenden Voraussetzungen dafür, Brücken zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und praktischer Umsetzung zu schlagen und auf die Bedarfe in Wirtschaft und Gesellschaft zu reagieren.
Eng eingebunden sein in das neue Wissens- und Forschungsnetzwerk sollen die so genannten "BayernLabs". Diese regionalen IT-Labore sind ein Kern der Digitalisierungsstrategie der bayerischen Staatsregierung. Derzeit gibt es zwei solcher Zentren in Ostbayern in Wunsiedel und Nabburg. Eine dritte Einrichtung dieser Art ist in Vilshofen an der Donau geplant. Der Hochschulverbund will nach den Worten der Initiatoren gemeinsam mit den BayernLabs neue Formate für die Vermittlung von Wissen und Ideen entwickeln: Diskussionsrunden, Vorträge, Workshops und Sonderausstellungen mit Hochschulbegleitung. "Durch diese Kooperation entsteht eine Win-Win-Win-Situation für den ostbayerischen Hochschulverbund, die BayernLabs und in besonderem Maße für die Region", sagte Finanz- und Heimatstaatssekretär Albert Füracker. In den BayernLabs kann jedermann digitale Anwendungsmöglichkeiten erleben - von der virtuellen Realität bis zum dreidimensionalen Druck und vom Multicopter bis hin zu den Herausforderungen der IT-Sicherheit.
Zum offiziellen Startschuss für diese ostbayerische Zukunftsallianz unterzeichnete Staatssekretär Füracker mit Vertretern von Hochschulen, Wirtschafts- und Handwerkskammern aus Niederbayern und der Oberpfalz die Kooperationsvereinbarung.
Quelle: obx-news
Teaserfoto: obx-news/OTH Regensburg/Florian Hammerich